Johann Christoph Vogel (1758 -1788)
Ouvertüre „Demophon“ für zwei gleiche Klarinetten
Besetzung: 2 Kl.
Bearbeitung: Bernhard Kösling
Herausgeber: Musikverlag Hans Jürgen Eckmeier
Schwierigkeit: Mittelstufe
ISBN 978-3-933172-97-5
ISMN M-700132-97-2
Die Noten sind beim Musikverlag Eckmeier erhältlich.
Johann Christoph Vogel, 1758 in Nürnberg geboren, ging im Alter von 20 Jahren als „Sekundhornist“ nach Paris. Dort, in verschiedenen Orchestern angestellt, begann er sich bald mit großem Eifer in die Kompositionsarbeit zu stürzen, er schrieb aber nicht nur für sich selber sondern auch für den ebenfalls dort wirkenden Michel Yost, unter dessen Namen einige Werke veröffentlicht wurden. Es entstand neben einer Vielzahl von Kammermusikwerken, Solokonzerten und Konzertanten Sinfonien, 1786 die Oper „Das goldene Vlies“, die beim Publikum nur mäßige Anerkennung fand. 1788 folgte die Oper „Demophon“, der ein sensationeller Erfolg beschieden war, besonders die Ouvertüre wurde sofort zum Standartwerk in den symphonischen Programmen dieser Zeit. Durch den für das ausgehende 18. Jhd. ungewöhnlichen Pathos und neuen „heroischen“ Stil – lange vor Beethovens Zenit – wurde „Demophon“ zur Leitoper und zum Symbolträger der französischen Revolution. Diesen Erfolg erlebte Vogel jedoch nicht mehr, er starb kurz vor der Premiere an „bösartigem Fieber“.
Von dem großen Erfolg getragen wurde die Ouvertüre in den darauf folgenden Jahren in verschiedenen Bearbeitungen gedruckt – es existiert ein Klavierfassung, eine Bläserharmoniemusik von G. F. Fuchs und eben diese hier vor liegende Fassung eines unbekannten Meisters für zwei Klarinetten. Es fällt sofort ins Auge das auf instrumentale Schwierigkeiten keinerlei Rücksicht genommen wurde, Geigen- oder Flötenpartien wurden unverändert übernommen, wurden hier die Werte der Revolution auf die Instrumentalmusik übertragen? Vielleicht ist diese Frage heute nicht mehr wichtig und wir freuen uns einfach über ein Stück virtuoser, großer, heute unbekannter Musik – der historische Hintergrund aber bleibt bestehen. An dieser Stelle sei ausdrücklich dem Kloster Einsiedeln, namentlich Pater Lukas Helg gedankt, durch dessen freundliche Unterstützung und Erlaubnis dieses Stück entdeckt und wieder veröffentlicht werden konnte.